geschrieben am 17.07.2012
Eine Freundin von mir träumte neulich, dass ich zu einem großen Picknick als letzter kam und eine große Schüssel Heringssalat mitgebracht habe. Das hat mich sehr gefreut und auch gerührt. Es war natürlich der Rote Heringssalat, den es überall in Norddeutschland gibt. Rot wird er durch die Rote Beete, die drin ist. Was ich allerdings bedauerlich finde, ist, dass diese kleine Köstlichkeit keinen richtigen Namen hat. Aber vielleicht ist das ja in Oldenburg anders. Ich habe die Aal-Räucherei Lübben angerufen, die in der Oldenburger Donnerschweer Straße zu Hause ist. Was für ein toller Straßenname! Aber der Heringssalat? Fehlanzeige. Auch in der Aal-Räucherei Lübben ist der Heringssalat namenlos. „Bei uns gibt es den nur mit Mayonnaise oder ohne!“ In Berlin gibt es auch eine Aal-Räucherei: Rogacki. Das ist einer meiner Lieblingsorte in Berlin. Hier gibt es vieles, was das Herz oder eher der Magen begehrt. Fisch, Käse, Fleisch, Brot. Bestimmt zehn verschiedene Sorten geräucherten Lachs und von manchen Fischen, die es hier gibt, habe ich noch nie gehört. Bei Rogacki heißt der Rote Heringssalat „Friesischer Heringssalat“. Eigentlich freue ich mich immer darüber, aber gleichzeitig merke ich gerade, wo vielleicht das Problem liegt. Wieso jetzt „Friesischer Heringssalat“?, werden sie in Rostock fragen. Oder in Hamburg, Stralsund, Lübeck und Schwerin. Vielleicht heißt er ja Roter Heringssalat, weil es ihn eben überall im Norden gibt.