Oldenburg in vier Sätzen

geschrieben am 26.08.2011

2011_08_26_Bild1_grossAls virtueller Stadtschreiber muss man eine ganze Reihe von Interviews zu seiner vagen Aufgabe geben. Auch gerade gestern erst wieder, weil anscheinend immer noch Sommerloch ist. Ich bin nicht besonders gut in Interviews. Ich sehe es den Fragenden an, dass ich nicht besonders gut darin bin, an ihrem leicht gequälter Gesichtsausdruck, weil sie so gerne etwas Knackiges hören wollen, aber aus mir einfach nichts Knackiges herauskommt. Sie versuchen dann nachzuhelfen. Von allen Fragenden wurde ich gebeten, in drei Sätzen (manchmal auch nur einem) zu formulieren, was Oldenburg für mich ist. Ich rede mich aus dieser Bitte immer irgendwie heraus, erzähle etwas davon, dass es für jemanden, der Bücher schreibt, schließlich fatal wäre, etwas in drei Sätzen sagen zu können, aber das ist eine denkbar schwache Ausrede.

Und natürlich würden mich diese drei Sätze selbst interessieren. Ich bin schließlich auch ein Freund der Knackigkeit. Aber mir bleibt als Interviewpartner wieder nur das Internet. „Oldenburg ist…“ gebe ich vor, und das Internet ergänzt ohne sich lange herauszureden: „Oldenburg ist Stadt der Wissenschaft“, „Oldenburg ist doof“ und „Oldenburg ist Meister“.

Das klingt etwas patzig, etwas lustlos, und gehörig genervt. Das Internet ist also auch nicht besonders gut in Interviews. Es sieht meinen leicht gequälten Blick und fügt noch einen vierten Satz hinzu: „Oldenburg istanbul“. Immerhin knackig. Danke für das Gespräch.