Der Tag, an dem die Dänenzeit in Oldenburg endete, hatte wie jeder andere begonnen. In der Garnison wurde exerziert, in der Stadt noch Tee getrunken und die Geschäfte des Tages vorbereitet. Die Konspirateure ließen sich nichts anmerken. Man hatte alles in die Wege geleitet. Einer hatte sich bereit erklärt und wartete auf sein geheimes Zeichen. Was nun geschah, lag nicht mehr in ihren Händen.
Kurz nach neun Uhr bemerkten ihn die ersten Soldaten. Durch die Straßen der Stadt galoppierte ein stattliches, weißes Pferd. Es trug einen Mann mit schwarzem Mantel, Hut und weißem Bart. Anton Günther!, brüllten schon die ersten. Er ist zurück! Das konnten die Dänen selbstverständlich nicht auf sich sitzen lassen. Es wurde die Verfolgung aufgenommen. Aber wie merkwürdig: Wann immer man meinte, ihn umzingelt zu haben, verschwand er wieder und tauchte an anderer Stelle wieder auf. Das Spiel dauerte so lange, bis die dänischen Soldaten und ihre Pferde vor Erschöpfung beinahe zusammenbrachen.
Ja, das ist der Kranich, sagten die Leute. Ein wirklich ganz besonderes Pferd. Wie schön, dass es ebenfalls zurück gekommen ist. Das gab den Dänen zu denken. Vielleicht, räsonierte man in der Garnison, vielleicht war es doch langsam an der Zeit, sich zurückzuziehen.