Wer verstehen will, muss hören

geschrieben am 31.07.2012

Seit Jahren arbeite ich für das Deutschlandradio Kultur. Für mich war nach der Journalistenschule schnell klar, dass ich Schreiben möchte und Radiomachen. Für Zeitungen schreibe ich fast gar nicht mehr, weil das zu nah an meinem literarischen Schreiben ist. Aber das Radio macht mir noch immer Spaß. Diese Konzentration auf das Gehörte. Das haben wir heute nur noch ganz selten, dass wir bewusst etwas hören, ohne etwas zu sehen. Beim Radio muss der Text auch ganz anders geschrieben werden, als wenn das ein Text zum Lesen wäre. Viel direkter und erzählerischer. Und man kann seinen Interviewpartner glänzen lassen, indem man ihm alle Ähs, Ohs und Stotterer rausschneidet, ohne dass das später jemand hört. In Oldenburg habe ich nun also den Hörgarten entdeckt und möchte ihn empfehlen für die Ferien. Er liegt im „Haus des Hörens“, habe ich staunend festgestellt, und dass es eine Hörforschung gibt in Oldenburg. Also Augen zu und Ohren auf für folgende Exponate: Windharfe, Mittelohrpauke, Akustische Kanone,  Flüsterspiegel uvm. Danach übrigens unbedingt wieder die Augen aufmachen, weil viele Exponate auch sehr schön aussehen!