Anoia

geschrieben am 03.07.2012

Am Donnerstag steht Oldenburg eine Uraufführung bevor. „In der Reihe OPERation X gibt das Oldenburgische Staatstheater Musiktheaterprojekte bei Autorenteams in Auftrag, die neue Wege beschreiten – sei es in musikalischer Hinsicht, an ungewohnten Spielorten, mit Konzepten an den Schnittstellen zu anderen Künsten oder mit neuen Formen der szenischen Umsetzung.“ Für das neueste Stück, Anoia, wurden der Autor und Regisseur Alexander Müller-Elmau und der Komponist Gordon Kampe beauftragt. Mit Gordon Kampe habe ich ein Stipendium im Künstlerhof Schreyahn verbracht. Ich glaube das war 2008. Schreyahn ist eines jener idyllischen niedersächsischen Rundlingsdörfer, die aussehen wie das gallische Dorf bei Asterix. Dort saßen wir also, hörte den Nachtigallen und Feldlerchen zu und arbeiteten. Jeder in seinem kleinen Häuschen. Und abends haben wir manchmal vor dem Kamin gesessen im großen Bauernhaus des Künstlerhofes und über Musik und Literatur gesprochen und über das Leben. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung entlockte Gordon einem mir völlig unbekannten Blasinstrument erstaunliche Töne. Harmonisch und sehr fremd. Außerdem ist er gelernter Elektroinstallateur, und das hat mir, als gelerntem Schlosser, natürlich gefallen. Anoia wird vom Oldenburger Theater so beschrieben: „In Anoia wird das Publikum auf eine Reise in das Innere mitgenommen: Wir begegnen Anoia, einer jungen Frau, eingesperrt und gefangen in sich selbst. Stimmen geistern durch den Raum und Klänge, die an Bachsche Kirchenmusik erinnern, werden von bacchantischen Tänzen unterbrochen. Der Abend schwankt zwischen Ritual, Séance und psychologischer Tiefenforschung und fragt nach den Grenzen zwischen Wahn und Sinn. Ein Gesamtkunstwerk mit Sängern, einer Tänzerin, einem Schauspieler und neun Musikern, das Fragen aufwirft und den nicht ganz alltäglichen Wahnsinn untersucht.“  Das hört sich doch nach einem Erlebnis an! (Donnerstag, 5.7.2012, 20 Uhr Exerzierhalle)