Filmfest

geschrieben am 28.06.2012

Da verklagt ein Filmfestleiter drei Politiker, weil deren Aussagen dem Filmfest schaden. Torsten Neumann sieht offensichtlich seine Arbeit in Gefahr. Erstaunt bin ich über die Diskussionen in Oldenburg zum städtischen Filmfest. Weit über die Stadtgrenzen hinaus ist das bekannt als ein Ort, wo Filme gezeigt werden, die jenseits des Mainstreams laufen. Verfolgen kann man die Diskussion unter anderem hier: http://www.oldenburger-lokalteil.de/2012/06/18/zur-diskussion-was-dem-filmfest-leiter-zu-wenig-war/ . Im Oldenburger Lokalteil habe ich auch folgendes Zitat gefunden: SPD-Ratsherr Bernd Bischoff hatte angesichts der finanziellen Lage der Stadt gesagt: „Wenn wir in Oldenburg Schwierigkeiten haben, soziale Projekte zu fördern, aber 100.000 Euro ausgeben sollen, damit Prominente aus New York eingeflogen werden, müssen wir uns fragen, wofür wir stehen.“ Um 50 000 Euro will man die Förderung des Festivals kürzen, und ich frage mich, welche Hollywoodgröße für diese Summe auch nur die Augen aufmacht. Für ein Independent-Filmfestival dürfte diese Summe allerdings mehr sein als die halbe Miete. Kunst und Kultur kosten Geld. Man sollte ruhig nachfragen wo dieses Geld bleibt, aber es gegen soziale Projekte aufzurechnen ist fast schon unfair. Weil, um es mit Oskar Wilde zu sagen: Alle Kunst ist völlig nutzlos. Man bekommt nichts Fassbares dafür, aber vielleicht sieht man einen Film, der den Blick auf die Welt verändert. Nur ein kleines bisschen. Das wäre schon viel. Und werden denn die 50 000 Euro für soziale Projekte eingesetzt? Die Oldenburger sollten danach fragen. Noch hat die Stadt ein Filmfest, das über die Grenzen der Stadt hinaus einen guten Ruf genießt. Noch.