geschrieben am 07.06.2012
Die Oldenburger Senioren haben den Weg ins Internet gewagt. Mit ihrer zweimonatig erscheinenden Zeitung „Herbstzeitlese“. Im 17. Jahr ihres Erscheinens kann man diese nun auch im Internet lesen: http://www.herbstzeitlese-ol.de/
Geschrieben wird da über Kunst, genauso wie über die Liebe zum Citroën 2CV, der guten alten Ente. Das ist wirklich ein bemerkenswerter Schritt, weil ich durch meine Eltern (beide über 70 Jahre alt) und ihre Freunde weiß, wie mühsam der Umgang mit dem Internet für manchen Rentner ist. Aber mir fiel durch diese Nachricht auch wieder auf, wie merkwürdig es ist, dass es immer noch Zeitungen in gedruckter Form gibt. Seit Mitte der 90er Jahre kann man zum Beispiel die BERLINER ZEITUNG komplett und umsonst im Internet lesen. Jeden Tag. Trotzdem liegt auch diese Zeitung noch jeden Morgen im Briefkasten vieler Leser. Gedruckt und teilweise schon nicht mehr aktuell, weil sich die Nachrichtenlage über Nacht schon wieder geändert hat oder ein Fußballspiel nach Redaktionsschluss zu Ende ging. Und die Leute zahlen auch noch dafür! Es geht Ihnen also um etwas anderes. Es geht darum, die Zeitung am Frühstückstisch zu lesen, im Bett, auf dem Klo. Oder im Café. Es geht auch darum sie zu teilen: „Kann ich mal das Feuilleton haben?.“ „Wann bist du endlich mit dem Lokalteil fertig?“ Manchmal sind Menschen so und mir gefällt das. Unerklärlich altmodisch. Ich glaube wenn die gedruckte Zeitung wirklich in den nächsten zehn Jahren verschwinden sollte, dann werde ich gar keine Tageszeitung mehr lesen. Denn die Informationen bekomme ich ja auch anderswo. Und womit zünden wir dann eigentlich unseren Grill an?