Torf

geschrieben am 03.04.2012

„Wie groß ist den so eine Torfsode“, habe ich im kleinen Kaffee am Oldenburger Schloss gefragt. „Moment“, sagte die Verkäuferin und holte mir ein Stück vom Kuchen. Vielleicht habe ich fragend geguckt. Vielleicht macht die Verkäuferin das auch immer so. Sie sagte: „Das sieht nur aus wie Torf. Das schmeckt nicht nach Torf.“

Ich musste lachen über dieses norddeutsche Marketing. Schon die Namensgebung ist ja sehr gewagt. Gut: Torfabbau war der typisch und prägend war für den Nordwesten Deutschlands. Doch was für eine Assoziation mag das Wort „Torfsode“ bei einem bayrischen Touristen auslösen? Guckt er bei Wikipedia nach, liest er dort: Torf ist ein organisches Sediment, das in Mooren entsteht. Im getrockneten Zustand ist er brennbar. Er bildet sich aus der Ansammlung nicht oder nur unvollständig zersetzter pflanzlicher Substanz und stellt die erste Stufe der Inkohlung dar. Mhm lecker, wird er sich denken. Aber vielleicht kauft er die Torfsode auch und wird dann an seine Heimat erinnert. Weil der Torfsoden ein wenig nach Lebkuchen schmeckt. Nur viel schokoladiger!