geschrieben am 22.03.2012
Ich mag Wörter wie „Moin“. Es gefällt mir sehr wenn man an der Sprache erkennt, dass man woanders ist. In der Fremde. Ich passe mich dann auch gern an und sage in Baden-Württemberg nach ein paar Tagen ganz selbstverständlich: „Grüß Gott.“ Meine Sprache geht so auch auf Reisen.
In Oldenburg sagt man „Moin“ zu jeder Tages- und Nachtzeit. So wie auch in Friesland oder in Bremen. Hörte ich „Moin“, wusste ich bisher nicht unbedingt wie spät es ist, aber ich wusste etwa wo ich war. Nun scheint sich das „Moin“ auszubreiten. Ich habe es in meiner mecklenburgischen Heimat schon in Rostock (da habe ich studiert) beim Bäcker gehört. Die Studenten benutzen es dort inzwischen völlig selbstverständlich in den Kneipen und auf der Straße. Das ist neu. Neulich hat es sogar der Schaffner im Interregio Rostock-Berlin gesagt: „Moin. Die Fahrkarten bitte!“
„Moin“ wird also zum Exportschlager. Ich bin mir noch nicht so sicher, wie ich das finden soll. Denn höre ich jetzt „Moin“ – weiß ich nicht mehr unbedingt wo ich bin!