geschrieben am 30.10.2011
Die Ampel ist grün, zum neunundsiebzigsten Mal seitdem ich hier stehe. Zwischendrin war sie immer mal wieder gelb und rot, das habe ich beobachtet, während um mich herum langsam die Dämmerung anbrach. Manche Dinge funktionieren noch.
Ich stehe auf der Linksabbiegerspur. Ich will nicht nach links. Ich will auch nicht nach rechts, nicht geradeaus und nicht zurück. Ich will hier stehen bleiben, auf dieser verlassenen Ausfallstraße in Eversten. Ich kann sie jetzt nicht allein lassen, ich bin doch der einzige, den sie noch hat. Wir bringen uns gemeinsam durch die Nacht, durch die gefährlichen Stunden, in denen die Gedanken leichtes Spiel haben. Am Morgen verabschieden wir uns leise und fast verlegen.