geschrieben am 05.10.2011
Ich biege ab in den Mümmelmannsweg, weil man immer in einen Mümmelmannsweg abbiegen sollte, wenn man Gelegenheit dazu hat. Der Mümmelmannsweg ist menschenleer. Es gibt hohe Nadelbäume, tiefe Jägerzäune, Büsche, Hecken, so etwas. Ganz hinten parken zwei Autos und ganz vorne parkt ein Hund. Ich habe zuvor noch nie einen parkenden Hund gesehen. Auch ihm scheint die ganze Sache ein wenig peinlich. Als er meinen verwunderten Blick bemerkt, tut er so, als würde er gar nicht parken, sondern einfach zufällig und freiwillig dort am Straßenrand stehen, als ob er eine Wahl hätte, und die Wahl nun einmal auf genau diese Stelle gefallen sei. Er hechelt kurz im Leerlauf und hofft inständig, dass nicht ausgerechnet jetzt sein Besitzer aus dem Haus kommt, um ihn umzuparken oder gar zu waschen. Ich hoffe das mit ihm. „Braver Hund“, sage ich, und er blickt mich an, ich glaube dankbar.