Seine Knochen sind reif für die Sonne. Ich habe sie gekocht, geschabt, gebürstet, gekühlt und gespült. Noch bleichen sie in einer großen roten Plastikwanne in Watte und Wasserstoffperoxid. Dann lege ich sie zum Trocknen in die Sonne. Einzeln, Stück für Stück breite ich Aufsichtsrats Knochen auf dem Rasen im Garten aus, zwanzig Quadratmeter Knochen, bei jedem Knochen, den ich ablege, stelle ich mir die Position im Körper vor, im Kopf mache ich eine Skizze für den Aufbau.
Die Heinzelkäfer aasen sich durch vier Eichhörnchen, eine Elster und eine Katze. Ich liebe es, ihnen zuzusehen, stundenlang könnte ich nur dastehen und ihrem regen Treiben zusehen, ihrem funktionierenden Leben. Ich stehe hier und glotze wie andere ins Feuer, auf die See oder in eine Waschmaschine. Wie gut die Welt ineinanderpasst. Wie wunderschön ihre Ideen. Ich stehe und starre hinein in dieses großartige Funktionieren und ich fühle großes Glück. Wie eine Welle kommt es über mich. Kein Tässchen, keine Tasse und kein Becher. Eine Welle. Groß wie eine Wand, heiß und unbekannt. Es wühlt mich fast um, ich muss mich am Terrarium halten, ich denke, was für ein Geschenk, dass ich das erleben darf.
Ich werde Rieke an einen Ort schaffen, an dem sie sicher ist, an dem für sie gesorgt ist. Wo sie nicht auf dumme Gedanken kommt, wo ich sie schnell besuchen kann. Wo sie aber weit genug entfernt ist von hier, von Frauchen, von allem, was sie irritiert und ängstigt, auch wenn ich nicht verstehe, was das ist.
Und Frauchen? Brust auf. Träume raus. Zeit für Pläne. Ich werde ihr den Wohnblock zeigen. Sie wird sofort verstehen, was ich meine. Wenn jemand Träume dieser Größenordnung realisieren kann, dann wohl Frauchen.