geschrieben am 13.11.2012
Ohne
Langstreckenzüge
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Bussen
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Glücklos
geschrieben am 13.11.2012
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geschrieben am 15.11.2012
geschrieben am 20.11.2012
Beim Stöbern in den Oldenburger Internetseiten bin ich auf das Zwergwerk gestoßen. Oldenburg ist also in der glücklichen Lage, neben einem Filmfestival auch noch ein Kurzfilmfestival zu beherbergen. Vermutlich geht es dem Kurzfilm wie der Kurzgeschichte oder der Erzählung. Da höre ich leider auch oft: Ich lese nicht gerne Erzählungen. Auf mein warum wird häufig geantwortet, dass die eben so schnell vorbei wären, man sich gerade in eine Welt eingelesen hätte, das „Personal“ kennengelernt hätte und dann wären sie auch schon wieder vorbei. Natürlich versuche ich dann dagegen zu halten, aber ich denke es ist manchen Lesern auch zu viel, dass sie selbst einen großen Anteil an der Kurzgeschichte haben. Nach dem schnellen Ende muss, darf und soll weiter gedacht und gefühlt werden. Der Leser muss sich weiter mit der Story beschäftigen. Eine gute Erzählung wird man tagelang nicht los! Leider ist dies auch immer ein Argument gegen Erzählungsbände, denn eigentlich sollte man nur eine Erzählung lesen und die dann „wirken“ lassen (Hört sich ein bisschen pharmazeutisch an, ist aber so!). Aber wer legt schon gern ein Buch aus der Hand, das ihm gut gefällt? Mit Kurzfilmen verhält es sich genauso, und das spricht natürlich auch gegen ein Kurzfilmfestival bei dem man sich mehrere kurze Filme hintereinander anguckt. Aber eigentlich möchte ich ja hier dafür Werbung machen! Also muten sie sich, ihrem Gehirn und ihren Emotionen etwas zu und gehen sie Kurzfilme schauen. Vom 21.11.2012 bis zum 25. 11.2012. Bei den Oldenburger Kurzfilmtagen. Sollten sie dabei durcheinander kommen, dann lesen sie vor dem Einschlafen noch eine Kurzgeschichte. Aber nur eine!
geschrieben am 22.11.2012
Stattdessen ging Gerhardi also nach Paris. Dort lernte sie, wie Kia Vahland in der heutigen Süddeutschen Zeitung (zum Glück gibt es ja noch Zeitungen, die am Morgen im Briefkasten liegen!) schreibt, Käthe Kollwitz kennen: „Ida Gerhardi handelte aus Neugierde statt aus Moral, als sie sich mit Nickelbrille, Farbkasten und ihrer Kumpanin Käthe Kollwitz Nacht für Nacht in Pariser Spelunken herumtrieb und mit den Kokotten bald so vertraut war, dass diese beim Röcke schwingen ihre Handtaschen der Malerin anvertrauten.“
Ich kann mir Käthe Kollwitz nicht so richtig Pariser Spelunken vorstellen. Aber so prägt die Kunstgeschichtsschreibung eben auch rückwirkend ein Bild. Bis zum 30. Dezember kann man die Tanzbilder, Portraits und Landschaftsbilder von Ida Gerhardi in Oldenburg bewundern. Und keine Spur vom angeblichen „Wasserleichenton“, den ihr die damalige Kunstkritik vorgeworfen haben soll. Aber warum wurde Ida Gerhardi vergessen? Dafür hat Kia Vahland in der heutigen SZ eine sehr lustige Erklärung: Der Avantgardist muss ja immer irgendwie ein Rotzbengel sein, ein dadaistischer Traditionszertrümmerer, ein expressionistischer Exzessiver, und dann, nach dem Zweiten Weltkrieg, ein Pinselschwinger, der zwischen Farb- und Samenerguss nicht unterscheiden will. Muss er wirklich – oder waren bloß für lange Zeit die Alternativen nicht sichtbar genug?
geschrieben am 27.11.2012
Nach so vielen virtuellen Wochen in Oldenburg und um Oldenburg herum, dachte ich eigentlich meine Gastgeber ein wenig zu kennen. Aber sie schaffen es dann doch immer wieder mich zu überraschen. Im Oldenburger Lokalteil las ich Folgendes: Lange musste die Lokalteilredaktion unruhig auf ihren Stühlen herumhibbeln, bis jetzt endlich wieder eine Klootschießer-Nachricht aus dem Harlingerland in die Redaktionsräume flatterte: „Die Klootschießer hoffen auf einen Winter mit Kahlfrost. Dann können nämlich die ersehnten Feldländerkämpfe zwischen Ostfriesland und Oldenburg über die Bühne gehen“, heißt es im Anzeiger für Harlingerland. Eine Delegation reiste jetzt zum Vermessen an den diesjährigen Austragungsort Stollhamm: „Bei der Abnahme fanden die Delegierten nasse Kleiweiden mit teilweise noch langem Gras vor. Die Weide vor dem Überwerfen des Schwarzen Wegs erwies sich noch als holprig. Den Stollhammern stehen aber landwirtschaftliche Fahrzeuge bereit, um bei einsetzendem Frostwetter für optimale Feldkampfbedingungen zu sorgen.“ Soweit so unklar. Natürlich ist mir das Boßeln bekannt, wenn auch nur virtuell. Die Klootschießer sind aber offensichtlich ein eigenes Völkchen: Die Klootkugel wird zwischen Zeigefinger, Mittelfinger und Daumen gehalten. Der Anlauf beträgt ca. 20 Meter. Anfangs läuft der Klootschießer langsam an. In gleichmäßigen Schritten beschleunigt er seinen Anlauf. Der Wurfarm ist gestreckt und die Wurfhand zeigt in Wurfrichtung. Am Ende des Anlaufes springt der Werfer auf das Sprungbrett und dreht sich seitlich in eine Grätschstellung. Während des Sprunges dreht er seinen Arm in eine schnell Kreisbewegung am Körper entlang und wirft die Klootkugel (bzw. die Klootkugel wird aus der Hand geschleudert).
http://www.klootschiessen.de/
Trotzdem, so mein Verdacht, geht es den Friesen und Oldenburgern nicht nur darum ein Kugel zu schleudern und über gefrorene Wiesen zu stapfen. Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Klootschie%C3%9Fen) klärt auf: Da die Sportart im Winter ausgeübt wurde und in früheren Zeiten die Sportbekleidung aus Unterwäsche bestand, soll es Todesfälle durch Lungenentzündungen gegeben haben. Oftmals wurde während des Wettkampfes viel Alkohol konsumiert. Da es dann zwangsläufig zu ungültigen Würfen kommen musste, wurde oftmals sogar blutig gestritten. Dementsprechend wurde die Sportart gelegentlich durch die Obrigkeit verboten, aber letztendlich setzte sich das Klootschießen immer wieder durch. An dieser Stelle bliebe eigentlich nur Asterix zu zitieren, wenn auch in abgewandelter Form: Die spinnen, die Oldenburger. Aber man soll natürlich seine Gastgeber nicht beleidigen, auch nicht virtuell oder im Scherz, und so wünsche ich denn für den Wettkampf gegen die Friesen: „Lüch up un fleu herut“ (Hebe auf und fliege weit hinaus!).
PS Ein Wurf im Video:
http://www.youtube.com/watch?v=Opc6TlANixY