geschrieben am 25.09.2011
Ein „Tag rund ums Pferd“ kann kein verlorener Tag sein. Es gibt Dressurvorführungen, es gibt Kutschfahrten, es gibt Prominentenreiten. Es gibt einen Weltmeister im Voltigieren, es gibt einen Weltmeister im Ponyreiten, es gibt einen Vizeeuropameister im Striegeln. Alles voller Mädchenträume, voller Cowboyfantasien, Hufgeklapper, überall die Pferdetransporter und Vollpolyhänger und weiße Hosen. Es wird gewiehert und geäpfelt, es wird geschnaubt, sich aufgebäumt, vom Galopp in den Trab gewechselt, in den Schritt und zurück. Der Tag legt sich ums Pferd, einmal rum, er schmiegt sich an die Flanke des Tiers, das laut schlagende Herz, die stets so erschrocken aufgerissenen Augen, der Tag flüstert dem Pferd etwas zu, was ich nicht verstehe, was ich nicht zu verstehen brauche. Es ist nicht für mich bestimmt. Sie verstehen sich, der Tag und das Pferd, in der Pferdestadt, die keine Reiterstandbilder braucht. Ich halte Abstand, reihe mich in die Schlange vor Eisenhauers Fisch-Imbiss, zu den handlicheren Tieren.