geschrieben am 21.08.2012
In meiner Serie „Was weißt du von Oldenburg“ habe ich meinen kleinen Sohn befragt. Vielleicht erinnern Sie sich, dass mein 8jähriger Sohn Malte auf die Frage, wie er sich Oldenburg vorstellen würde, grau und nebelig sagte.
Diese Gefahr bestand bei Valentin nicht. Denn er ist erst zwei und weiß noch gar nicht, dass es Nebel gibt. Leider weiß er auch nicht, dass es Oldenburg gibt und wie man es ausspricht. Also habe ich mich vor ihn hingesetzt und „Oldenburg“ gesagt. Immer wieder. Valentin lächelte freundlich. Er versuchte nicht mal das Wort zu wiederholen. Was ungewöhnlich ist, denn er lernt gerade sprechen und plappert den ganzen Tag. Dabei lerne ich noch mal, was für eine Leistung das für einen kleinen Menschen ist, eine Sprache zu lernen. Und was dabei, quasi als Zwischenprodukt und nur für eine kurze Zeit, für eine schöne eigene Sprache herauskommt. „Teeballa“ heißt im Moment die Teeflasche, Bocka ist ein Brötchen im Besonderen, kann aber auch für Essen im Allgemeinen eingesetzt werden. Nur zu Oldenburg war ihm nichts zu entlocken. Die Stadt sollte das allerdings nicht persönlich nehmen, denn Valentin vermeidet noch ein Wort. Seinen Namen. Er hat noch nicht einmal ansatzweise so etwas wie „Valentin“ gesagt. Statt dessen sagt er „meiner“, wenn er sich meint. „Meiner Buch“, heißt er möchte ein Bilderbuch ansehen, „meiner Teeballa“, na das können Sie vermutlich schon selbst übersetzen. Die schönste eigene Kreation ist: „Meiner hop hop.“ Das bedeutet: „Valentin springt auf dem Trampolin.“