geschrieben am 14.08.2012
Heute früh ist es mir rausgerutscht. Es war ein ganz normaler Morgen. Ein Kind für die Schule fertig machen, das andere für den Kindergarten. Meine Frau wollte ins Büro und ich auch, und während sie schon fast aus der Tür war und wir noch absprachen, wer heute noch was macht, sagte ich: „Erstmal werde ich jetzt olden.“ Ich meinte eigentlich: „Erstmal werde ich jetzt meinen Text für das Blogbuch Oldenburg schreiben.“ Aber das war auf der Wörterbahn zwischen meinem Hirn und meinem Mund stark verkürzt worden. Zu: Olden. Meine Frau lachte im Hinausgehen und sagte: „Ja, olde du mal was Schönes.“ Sie hatte mich also verstanden. Ohne große Erklärung. Ich habe, soweit ich mich erinnere, noch nie ein Wort erfunden, obwohl man das von einem Schriftsteller erwarten könnte. Olden ist also eine Prämiere. Ein Verb. Vielleicht ein bisschen uneitel. Ich olde, du oldest, er-sie-es olden. Andererseits ist es offensichtlich leicht verständlich und vielseitig einsetzbar. Ich stelle es Oldenburg und Umgebung gern zur Verfügung. Die Einwohner aus Dingsfelde könnten beispielsweise statt: „Ich fahre nach Oldenburg zum Einkaufen“, sagen: „Ich olde.“ (Immerhin 3 Worte gespart!) Der Oberbürgermeister von Oldenburg oldet natürlich auch jeden Tag, auch wenn nur er genau sagen kann, was das heißt. Das Rechtschreibprogramm meines Computers unterstreicht olden allerdings immer noch rot. Was man dem Programm natürlich auch nicht übel nehmen kann, denn das Wort wurde ja gerade erst erfunden. Aber nun: Genug geoldet.