Der Anfang, das Ende [ 39 ]

Eines ungewöhnlich heißen Tages im Juni hatte es begonnen. Der große Häuptling, hochbetagt, hatte über Kopfschmerzen geklagt, wie so häufig. Man brachte ihm Eiswasser und ließ ein besonders schönes Pferd in den Hof bringen, auf dass er sich an seinem Anblick erfreue. Aber der große Häuptling schien abgelenkt und beachtete es kaum.

Und in den Straßen von Oldenburg begannen die Zeichen sich zu mehren: Das jedenfalls behaupteten die alten Weiber, und anders als sonst schenkte man ihnen nun Aufmerksamkeit. Einmal fielen Frösche vom Himmel, dann wieder stolzierte ein schwarzer Kater auf allen vieren durch die Stadt und bestellte sich frech im besten Restaurant eine Milch mit Schuss – und als sich schließlich das Wasser der Hunte in Zinnoberrot verwandelte, da glaubte auch der sachlichste aller Oldenburger, das etwas Ungutes im Verzug war.

Als es schließlich in Rastede geschehen war, war man bereits darauf vorbereitet. Der große Häuptling war verstorben. „Und jetzt“?, fragten die Oldenburger. „Und jetzt!“, sagten die Hünen im Norden.

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