geschrieben am 21.06.2012
Ich hänge mit meinen Gedanken immer noch dem Israelbesuch nach. Vier Tage Haifa und dann hatten wir noch 24 Stunden Zeit in Tel Aviv. Ich habe mit einem deutschen Mitspieler einen Linienbus bestiegen, weil ich es nicht aushielt in Israel gewesen zu sein, ohne Jerusalem zu sehen. Die Klagemauer, die Grabeskirche, den Tempelberg. Ich habe ein wenig mehr von diesem Land verstanden, von dem großen Sicherheitsbedürfnis und von der wachsenden Rolle der russischen Einwanderer. Russisch hat das Englisch als zweite Sprache in Israel längst verdrängt, oder ist zumindest auf dem Weg dahin. In den Souvenirshops konnte man auf vielen Andenken Hebräisches lesen, aber fast noch häufiger Russisches. Das führt mich wieder nach Oldenburg. Denn die jüdische Gemeinde feiert hier am 6. August ihren 20. Geburtstag. Rabinnerin ist die 33jährige Alina Treiger, eine der wenigen Frauen ihres Berufstandes. Geboren in der Ukraine, hat sie in Potsdam studiert. Ihre Arbeit in Oldenburg stellt sie unter ihren Ordinationsspruches aus dem 5. Buch Mose, der, wie sie sagt, bedeutet, dass man alles, was man tut, mit Verstand und auch mit dem Herzen angehen sollte. Sie spricht fünf Sprachen und eine davon ist natürlich Russisch.