Tief ins Portemonnaie gegriffen

geschrieben am 22.05.2012

Ein sprachliches Problem, das in unserer nordostdeutschen – südwestdeutschen Familie, meine Frau ist Schwäbin, immer wieder diskutiert wird ist der Aufbewahrungsort für das Geld. Meine Frau sagt selbstverständlich: Geldbeutel. Während ich mit dem Wort Portemonnaie aufgewachsen bin, das wohl, wie einige französischen Worten, aus der Zeit der napoleonischen Besatzung stammt. Die Kinder gewöhnen sich Geldbeutel an, weil es auch in Berlin keine wirklich Alternative gibt. Und wer will schon Börse sagen oder Brieftasche? Inzwischen müsste man den Kindern das Wort Brief ja fast erklären, und dann auch noch, warum man in eine Brieftasche keine Briefe, sondern Geld steckt. Eine richtige norddeutsche Alternative kannte ich bisher nicht. Doch siehe da im „Plattdeutschen Wörterbuch für das Oldenburger Land“ wurde ich fündig. Geldkniepe, Geldknipp oder Geldbook. Wobei mir Kniepe am besten gefällt. Geldbook ist mir auch zu nah am Notebook, da gibt es bei den Gören wieder nur Verwirrung. Ob ich ihnen das allerdings noch mit auf den Lebensweg geben kann? Vielleicht kann ich ihnen dat ja glattsnaken (für Nichtoldenburger: schmeicheln – zu Gefallen reden).