geschrieben am 22.11.2011
Die Zahlen sind konstant: 10000 Menschen ziehen pro Jahr aus Oldenburg weg, dafür kommen 11000 neue hinzu. Das bedeutet nicht nur, dass die Stadt bereits im Jahr 2850 die Millionengrenze sprengen wird, sondern auch, dass ein heilloses Durcheinander herrscht.
Vor allem, weil neben dem ganzen Zu- und Wegziehen auch noch ebenfalls 10000 Menschen pro Jahr innerhalb Oldenburgs umziehen.
Damit es nicht zu übermäßigen Staus auf Straßen, in Treppenhäusern und IKEA-Schlangen kommt, schlägt die Stadt nun eine geordnete Mobilität vor: Zunächst sollten die 10000 Wegziehenden ihre Wohnungen räumen, damit diese dann so reibungslos wie möglich von den 10000 Umziehenden belegt werden können. In einem letzten Schritt haben sich dann die 11000 Neu-Oldenburger auf die von den Umgezogenen verlassenen Wohnungen zu verteilen.
Wie bei „Reise nach Jerusalem“ bleiben leider erst einmal 1000 Zugezogene übrig, die vorübergehend beim Oberbürgermeister übernachten können (bitte Isomatte mitbringen und den Namen in den Putzplan eintragen), bis die neuen Wohnquartiere auf dem ehemaligen Telekomgelände oder der Doktorsklappe fertig gestellt sind.
Noch idealer, vor allem für den Oberbürgermeister und seine Nebenkostenrechung, wäre es, wenn die 1000 Zugezogenen, die nicht auf Anhieb eine freistehende Wohnung bekommen, übergangsweise bei Freunden in der Stadt wohnen könnten, was allerdings zur Voraussetzung hat, dass überhaupt solche Freundschaften existieren. Am ehesten wäre das der Fall, wenn die Zugezogenen schon einmal in Oldenburg gelebt haben, also schlägt die Stadt nun vor, ob nicht pro Jahr mindestens 1000 der im Vorjahr Weggezogenen wieder zurückziehen könnten, dann hätten sie doch auch genug von der Welt gesehen, ein Jahr ist schließlich eine lange Zeit. Und wenn man schon am vereinfachen ist, könnten doch die 10000 Umzieher ganz aus der Stadt ziehen, dann wäre die Quote erreicht und niemand anderes müsste das mehr machen. Oder am besten: Alle bleiben, wo sie sind und überzeugen per Facebook jährlich 1000 Freunde, zu ihnen nach Oldenburg zu ziehen. Die Isomatten stellt dann sogar die Stadt. Auf Wunsch mit aufgenähtem Wappen und neuem Slogan: „Aktion 2850 – ich war dabei.“