Nachgefragt

geschrieben am 06.12.2012

„Was weißt du von Oldenburg?“, das habe ich verschiedene Menschen gefragt. Als ich vor ein paar Tagen meiner guten Freundin und Kollegin Judith Hermann vom Oldenburg Blogbuch und auch von dieser Frage erzählte, sagte sie: „Das kannst du mich auch mal fragen!“ Schneller als ich dies überhaupt tun konnte. Das ist eigentlich nicht ihre Art. Aber im Gegensatz zu mir, der ich ja das erste Mal zur Lesung der Literatour Nord in Oldenburg war, hat Judith tatsächlich eine längere Geschichte mit dem Nordwesten Deutschlands. Ihre Großmutter kam aus Friesland und schon als Kind hat sie hier ihre Sommer verbracht. Bis heute ist das so geblieben, und ich habe sie auch ein paar Mal in Horumersiel besucht, diesem schönen Kurort hinterm Deich. Und wenn wir Glück hatten mit dem Wetter, dann war es dort wirklich verwunschen und besonders. Auch wenn ich mich als Kind der Ostsee erst daran gewöhnen musste, dass das Meer eben manchmal nicht da ist. Außerdem: Auch wenn es geregnet hat war es dort schön, nur eben oft sehr, sehr kalt. „Oldenburg“, sagte Judith zu mir. „War immer der Anfang, so etwas wie die Eingangstür in diese friesisch-kindliche Welt. Wenn der Zug in Oldenburg einfuhr, dann war ich angekommen. Außerdem leben mein Neffe und meine Nichte inzwischen in Oldenburg, und so habe ich auch schon Theateraufführungen an der dortigen Waldorfschule gesehen.“ Als junges Mädchen saß sie im Café „Godewind“ in Jever und klar: Im „Tunis“ in Marx hat sie auch getanzt. Da habe ich sie ein bisschen beneidet, um ihre tatsächlichen Erfahrungen vor Ort und gedacht, dass man online eben doch nicht alles nachholen kann.