geschrieben am 19.07.2011
Als virtueller Stadtschreiber kommt man leider immer etwas zu spät. Und so muss ich heute meinen eigenen Hafentag nachholen, was gar nicht so einfach ist. Im Netz ist der Oldenburger Hafen nämlich ein gut behütetes Geheimnis. Gibt man bei Google Maps „Hafen Oldenburg“ ein, zeigt die Seite perfider Weise den Hafen in Bremen an. Ändert man die Reihenfolge der Suchbegrife, verweisen zwei der drei Links auf die „Praxis am Hafen“, der dritte führt einen zur Oldenbuger Filiale der niedersächsisches Hafenmarketinggesellschaft. Auf dem Stadtplan findet sich dann zwar eine Hafenpromenade, aber die scheint gar nicht am Wasser entlang zu führen und endet, zumindest bei Google Maps, im Nirgendwo. Selbst bei den Stellenangeboten auf opportuno.de findet sich der Oldenburger Hafen überall, in Emden, in Surwold, in Wilhelmshaven, nur nicht Oldenburg.
Anscheinend will man den Hafen gut verstecken. Er ist einem in Oldenburg anscheinend nicht geheuer, vielleicht schämt man sich seiner auch. Vielleicht will man der Welt glauben machen, Oldenburg habe gar keinen Seezugang, vielleicht hat man sich bei irgendeinem Städtetreffen mal leichtfertiger Weise als alpiner Wintersportort ausgegeben und fürchtet nun, dass alles auffliegen könnte. Viel schneller als der Hafen findet sich bei Google Maps schließlich der „Alpenverein Oldenburg“. In dessen Satzung findet sich unter „Verwirklichung des Vereinszwecks“ auch die Aufgabe: „Pflege der Heimatkunde“. Da pflege ich gerne mit. Ach, ihr majestätischen Berge Oldenburgs, ihr schneebedeckten Gipfel, ihr saftig grünen Täler, ihr seid mein wahrer Hafen.