mit den wilden Kühen [ 18 ]

Klingeln. Schrecke hoch. Öffne in Unterhose die Tür. Mund schmeckt nach Eisen und Fäule. Der Postbote hält mir sein elektronisches Irgendwas unter die Nase, reagiert nicht im geringsten auf meinen Zustand. Wie oft sieht der Postbote verpennte Asis in zerlumpter Unterwäsche? Wahrscheinlich so oft wie ein Förster Bäume.

Hinter meinen Augen kleben noch die Bilder eines kirschroten Traums. Blicke über eine Gruppe rasierter Paviane hinweg aus dem Fenster. Gleißendes Licht, Affenschatten kleben auf meiner Brust. Sie spielten ein kompliziert wirkendes Murmelspiel, als man (ich) sie einfror. Am oberen Fensterrand sammeln sich unzählige buntlackierte Kakerlaken, die tonlos kichern, während auf der Fensterbank ein Ochsenfrosch kopuliert und der einen Katze Kopf im weit gespreizten Anus ihrer Kollegin verschwindet. Das Bild zerläuft wie Sirup, dahinter verschwindet der gelbschwarze Mann im Treppenhaus. Krachen meiner Wohnungstür. Werfe das Paket auf den Küchentisch. Noch mehr Müll aus Oldenburg.

Draußen Licht. Kinder und Vögel kreischen um die Wette. Ich wünschte, ich hätte ein Luftgewehr. Kaffeegesprotzel. Die Milch flockt. Dem Käse wächst ein Fell. Müsste mir mal wieder die Eier rasieren. Oben schiebt einer Möbel über den Holzfußboden. Verbrenne mir den Mund. Reiße das verdammte Päckchen auf:

(Warum nehme ich diese Post überhaupt an?)

 

 

Das Gruselige ist, dass der Penner meinen Namen kennt. Wenn es nicht die Resiak ist und dieser Schrott nur Teil ihres merkwürdigen Spiels. Ich werde ganz sicher nicht zu ihr gehen, heute nicht. Morgen vielleicht. In Andi Matörs Outfit. Nein.